»Infrastrukturen der Allmende - Open Source, Innovation und die Zukunft des Internets«

von Bernd Lutterbeck

Ein Artikel aus dem Open Source Jahrbuch 2005, Kapitel Gesellschaft. Lizenzierung:

Zusammenfassung / Abstract

Als Allmende organisierte Gebilde, wie zum Beispiel Straßen können in hohem Maße Innovationen erzeugen. Man kann inzwischen gut begründen, welche Eigenschaften für dieses Potential verantwortlich sind. In der Literatur und vielen politischen Debatten scheint man sich einig zu sein, dass auch das Internet eine Allmende oder ein Commons ist. Allerdings zeigt eine Durchsicht der Literatur, dass die Gleichsetzung oberflächlich ist. Weil man die innovationsbegründenden Eigenschaften des Netzes nicht kennt, ist die Rede vom "Internet Commons" noch mehr ein Schlagwort als die gehaltvolle Beschreibung eines Ortes. Der Beitrag schlägt vor, die noch offenen Fragen dadurch zu klären, dass man einen Umweg geht und das Internet als Infrastruktur betrachtet. Dadurch wird es möglich, an die langjährigen Debatten und die reichhaltige Literatur um klassische Infrastrukturen anzuknüpfen und eine Analogie herzustellen. Dies wird am Beispiel der Infrastruktur See verdeutlicht. Der Beitrag kommt zum Ergebnis, dass die Analogie möglich ist. Allerdings kann die Infrastruktur Internet nur verstanden werden, wenn man sie mit ingenieurswissenschaftlichen Konzepten über Kommunikation verbindet. Das Internet kann und muss als Allmende organisiert werden, will man das unbestrittene Innovationspotential des Internets erhalten. Da die Diskussion in Deutschland noch am Anfang steht, werden abschließend einige Maßnahmen vorgeschlagen, mit denen sich kurzfrig Verschlechterungen des Status Quo vermeiden ließen.


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Der Autor

Bernd Lutterbeck (Prof. Dr. iur.) studierte Rechtswissenschaften und Betriebswirtschaftslehre in Kiel und Tübingen. Danach folgten wissenschaftliche Tätigkeiten an den Universitäten Regensburg (1969-1971, Fachbereich Rechtswissenschaft) und Hamburg (1974-1978, Dozent am Fachbereich Informatik) sowie 1976 die Promotion zum Dr. iur. an der Universität Regensburg. Von 1978-1984 war er Beamter beim Bundesbeauftragten für den Datenschutz in Bonn. Seit 1984 ist Bernd Lutterbeck Professor für Wirtschaftsinformatik an der Technischen Universität Berlin mit den Schwerpunkten Informatik und Gesellschaft, Datenschutz- und Informationsrecht, Verwaltungsinformatik. Seit 1995 nimmt er für die Action Jean Monnet der Europäischen Union Brüssel an der Technischen Universität Berlin eine Professur für humanwissenschaftliche Fragen der europäischen Integration wahr. Seine aktuelle Arbeitsschwerpunkte sind E-Government, Theorie und Praxis der property rights, Open Source und European Governance. Er ist einer der Herausgeber dieses Jahrbuchs.



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